Montag, 29. Jänner 2007

Das Bildungsprinzip Dogma

Eine Studie bescheinigt dem österreichischen Hochschulwesen beschränkte Zugangsmöglichkeiten und die Rektorenkonferenz stellt Forderungen an die Politik. Nun dürfen sie neue Hoffnung aufkeimen lassen nachdem die Totengräberin des Bildungssystems aus Österreichs Westen endlich abgetreten ist.

Will Österreich allerdings tatsächlich wissenschaftliche Spitzenleistungen erbringen, wovon es im Moment sehr weit entfernt ist, muss es sich von bestimmten Dogmen trennen, denen es immer noch anhängt. Diese entstammen sowohl der internationalen Bühne als auch der eigenen Tradition.

Allen voran bietet sich der freie Hochschulzugang an endlich hinterfragt zu werden. Nett gemeint und gut klingend bewirkt er eigentlicht nur eine Qualitätsverschlechterung der Lehre. Breiter Konsens herrscht darüber, dass es keine sozialen Barrieren geben darf um einem Studium nachgehen zu können. Zu oft wird dieses Kriterium allerdings in der Diskussion mit Leistungskriterien sowohl vermischt als auch gleichgesetzt. Es ist sehr wohl unabdingbar für die Sicherstellung eines Mindestniveaus nach Leistungsfähigkeit zu selektieren. Da Schulnoten in diesem Zusammenhang nur bedingte Aussagekraft besitzen wäre eine elegante Lösung durch eine entsprechende Studieneingangsphase eine Auswahl umzusetzen.

Weiters ist es völlig unverständlich warum die derzeitigen internationalen Trends unkritisch hingenommen werden und die Politik sich bedenklos auf deren Implementierung versteift. Hier sticht besonders das absurde Ziel der Akademikerquotenerhöhung ohne Rücksicht auf Verluste ins Auge. Welche Qualitätssteigerung erfährt das Bildungssystem wenn man plötzlich Krankenschwestern und Absolventen von pädagogischen Akademien in eine Rechnung inkludiert ohne etwas an deren Ausbildung zu ändern? Welchen Wert hat die Anzahl an Akademikern in Relation zu Gesamtbevölkerung an sich, wenn der Begriff selbst, der hier in Beziehung gesetzt wird, zusehends erodiert?

Es bleibt nur zu bangen, dass die neuen Verantwortlichen tatsächlich zumindest ansatzweise die Hoffnung der Enttäuschten erfüllen.

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